Mittwoch, 6. Juli 2022, 19.00 Uhr
Ueli Bräker (1735 - 1798): Vom Lebenskampf eines Kleinbauern und Rebellen
Vortrag von Prof. Dr. Mario Andreotti, Eggersriet SG
Zoom-Meeting beitreten:
https://us06web.zoom.us/j/87988840014?pwd=Nk5uUDlqaCtMZWRyQ25LRkIwS21oQT09
Meeting-ID: 837 6490 9760
Kenncode: 227952
Weitere Daten:
7. September 2022 | 5. Oktober 2022
2. November 2022 | 7. Dezember 2022 | 4. Januar 2023
Mittwoch, 1. Juni 2022, 19.00 Uhr
Elisabeth Spitzlin: "Ehrwürdige Reformerin" - Begründerin der Kapuzinerinnen
Vortrag von Patrick Rüegg, Historiker, Wattwil
Mittwoch, 4. Mai 2022, 19.00 Uhr
"Tut um Gottes Willen etwas Tapferes" - Ulrich Zwingli (1484 - 1531)
Vortrag von Christoph Sigrist, Pfarrer am Grossmünster, Zürich
Mittwoch, 6. April 2022, 19.00 Uhr
Heinrich Wild - Genialer Erfinder und Mitbegründer der WILD Heerbrugg
Vortrag von Dr. Eugen Voit, ehem. CTO Leica Geosystems, Heerbrugg
Hier geht's zur Aufzeichnung auf YouTube.
Mittwoch, 2. März 2022, 19.00 Uhr
Kochpionierin Susanna Müller - Die Betty Bossi des 19. Jahrhunderts
Vortrag von Christelle Wick, Kuratorin Toggenburger Museum Lichtensteig
Mittwoch, 2. Februar 2022, 19.00 Uhr
Habrecht - Die Schaffhauser Uhrenmacherdynastie
Vortrag von Silvio Marugg, Buchautor, Maschineningenieur, Pendeluhrenbauer, Ideenlieferant, Bildermacher, Stetten SH
Hier geht's zur Aufzeichnung auf YouTube.
Mittwoch, 5. Januar 2022, 19.00 Uhr
Universalgelehrter und Naturforscher der Renaissance
Vortrag von Dr. phil. Urs Leu, Leiter Abteilung Alte Drucke und Rara, Zentralbibliothek, Zürich
Mittwoch, 1. Dezember 2021, 19.00 Uhr
Handlungsspielräume & Errungenschaften wirtschaftlicher Akteuere im Toggenburg des 17. Jahrhunderts
Vortrag von Dr. Bruno Wickli, Historiker, Toggenburger Museum und Fokus Toggenburg
Mittwoch, 3. November 2021, 19.00 Uhr
Orgeln in Firstkammern & Kirchen im Toggenburg des 18. und frühen 19. Jahrhunderts
Markus Meier, Winterthur, Orgelbauer, Dozent, Doktorand Uni Bern
Mittwoch, 6. Oktober 2021, 19.00 Uhr
Unternehmerpionier & Umweltvisionär! Bertold Suhner, Gründer der Metrohm AG, Herisau
Persönliche Erinnerungen von Adrian Déteindre ,ehem. CEO und VRP
Hier geht's zur Aufzeichnung auf YouTube.
Vorträge von ca. 30 Minuten mit anschliessender Diskussion via Zoom, jeweils am 1. Mittwoch jedes Monats
Mittwoch, 1. September 2021, 19.00 Uhr
Ein Ausserrhoder greift nach den Sternen. Johannes Tobler (1696-1765), Gründer des Appenzeller Kalenders
Vortrag von Dr. Nathalie Büsser, Kuratorin Appenzeller Volkskundemuseum Stein (AR)
Mittwoch, 6. Oktober 2021, 19.00 Uhr
Unternehmerpionier und Umweltvisionär! Bertold Suhner (1910-1988), Gründer der Metrohm AG, Herisau, Persönliche Erinnerungen von Adrian Déteindre, St. Gallen, ehem. CEO und VRP der Metrohm AG
Wie unter dem BLOG Beitrag vom 5. August 2021 erwähnt ( https://www.jostbuergi.com/blog/ ), wird der Plenarvortrag von Peter Ullrich über „Kepler, Brahe and Bürgi: To measure and calculate the celestial bodies“ am Freitag 3. September ab 11:15 Uhr per Videostream übertragen, ebenso wie der anschliessende Vortrag von Arnold Hanslmeier über „Johannes Kepler – from planets to dark matter“.
Der Zugangscode ist https://lms.uibk.ac.at/url/RepositoryEntry/5058101302?guest=true&lang=de
Es ist keine zusätzliche Software nötig. Das läuft alles automatisch über das Präsentationssystem der Universität Innsbruck. Falls Sie auch den höchst interessanten Vortrag von Frau Professor Lisa Kaltenegger / Cornell University, USA am Mittwoch 1. September 2021 ab 19:30 Uhr über “How to identify another Earth-like planet: Ideas and Challenges” per Videostream verfolgen möchten, benutzen Sie bitte ebenfalls den oben angegebenen Code.
Jost Bürgi ist Uhrenmacher, Instrumentenbauer, Mathematiker und Astronom in ein- und derselben Person. Mit hoher handwerklicher Präzision, innovativen Konstruktionen und neuartigen mathematischen Methoden erbringt er in jedem dieser Gebiete mit die höchsten Leistungen seiner Zeit und vereint sie zu einer einzigartigen Prozesskette der neuen Astronomie. Seine mathematischen Verfahren, Instrumente, Daten, Resultate und Erkenntnisse nutzt er nicht nur selbst für die Erstellung hochgenauer Himmelsgloben und Sternverzeichnisse, sondern er stellt sie auch Johannes Kepler zur Verfügung, mit dem er von 1603 bis 1612 eng zusammenarbeitet und zu dessen von Brahes Erben zensurierter "Astronomia Nova" er Entscheidendes beiträgt. All dies erreicht er nach lediglich sechs Schuljahren als Autodidakt ohne Studium und Latein.
Jost Bürgi ist Mitbegründer der die Wissenschaft und Technik während drei Jahrhunderten prägenden Logarithmen-Rechnung und ebenso Autor der ersten europäischen Anwendung der Differenzen-Rechnung zur Erstellung von Sinustabellen einschliesslich der Generierung von Tabellenwerten durch Polynom-Approximation, der sinuskonformen Prosthaphärese, der schnellsten Bestimmung gleich mehrerer Sinusse in gewünschter Genauigkeit und der in Europa genauesten Sinustabelle seiner Zeit. Jost Bürgis Lösungen liegen zeitlich vor den in den Geschichtsbüchern als ihre Erfinder angegebenen Napier, Briggs, Newton, de Prony und Babbage. Ohne die Ausspionierung von Bürgis Kunstweg-Methoden und ihrer intensiven Nutzung durch John Briggs wären Bürgis Methoden ausserhalb Bürgis Atelier im Dreissigjährigen Krieg unverwendet geblieben und verschollen gegangen. So kam es, dass sich zwar nicht Bürgis Name, aber seine Erfindungen weltweit entfalteten und teilweise unter anderem Namen zum Fortschritt beitrugen und sein Name in Vergessenheit geriet. Seine gut mit ihm vertrauten Zeitgenossen verglichen Bürgi mit Archimedes und Euklid und keine Geringeren als die beiden Kaiserlichen Mathematiker Ursus Reimers und Johannes Kepler bezeichnen ihn als ihren Lehrer.
Jost Bürgi ist ein wichtiger Himmelsbeobachter seiner Zeit. Er ermittelt in jahrelang andauernden Beobachtungsserien mit den von ihm selbst entwickelten Winkel- und Zeitmessinstrumenten in damals unübertroffener Präzision die Positionen aller Arten von Himmelsobjekten. Diese Messwerte rechnet er mit eigenen Mathematikverfahren in sphärische Positionsdaten um. Daraus entsteht durch ihn zusammen mit Christoph Rothmann der erste Sternkatalog des 16. Jahrhunderts. Ihren Niederschlag finden seine Messwerte auch in seinen Instrumenten und Johannes Keplers Mars-Auswertungen. Mit seinen Sonne- und Mond-Messreihen erstellt Jost Bürgi 1592 in Kassel die für ihre hohe Genauigkeit bekannte Mond- und Sonnen-Äquationsuhr (siehe Bild unter Register «Initiative 2017»). Diese Renaissanceuhr enthält auch die erste plastische Darstellung von Kopernikus und seines heliozenzentrischen Kosmosmodells.
Jost Bürgi revolutioniert 1584 die Zeitmessung durch die Konstruktion der weltersten Observationsuhr mit Sekundengenauigkeit und ihren Einsatz bei der ersten Sternvermessung nach der Horizontalmethode. Gegenüber herkömmlichen Uhren gelingt es ihm als Hofuhrmacher an der Sternwarte des Landgrafen Wilhelm IV in Kassel, die damals übliche Ganggenauigkeit einer Uhr von einer Viertelstunde Abweichung pro Tag auf eine Minute zu senken. Dazu erfindet er die Kreuzschlaghemmung und den automatischen Zwischenaufzug, die ihm in Verbindung mit seiner hohen Zahnradfertigungspräzision einen Quantensprung ermöglichen, der erst acht Jahrzehnte nach ihm wieder erreicht werden wird. Der Sekundenfortschritt wird sowohl visuell durch einen Sekundenzeiger sichtbar, ist aber auch auditiv hörbar und ermöglicht die Einmann-Observation. Die hier abgebildete sogenannte Wiener Kristall-Globusuhr fertigte der Schweizer als 70-75-Jähriger in seiner Werkstatt auf dem Hradschin in Prag im Auftrag des Fürsten von Liechtenstein für den Habsburger Kaiser Ferdinand II. und gilt als sein Meisterwerk.
Jost Bürgi baut mit diesem im Schweizerischen Nationalmuseum ausgestellten sogenannten Zürcher Himmelsglobus 1594 für Kaiser Rudolf II. in Prag eines der genauesten und dynamischsten 3-D-Himmelsmodelle der Renaissance. Auf der nur 14,2 cm Durchmesser messenden vergoldeten Kugel sind zusätzlich zu den 47 künstlerisch eingravierten Sternbildern 1026 Fixsterne markiert. Dieses uhrwerkgetriebene astronomische Instrument besticht auch durch seine Präzision und originelle mechanische Innovationen. Die Daten beruhen auf eigenen astronomischen Messungen mit selbst erfundenen Sextanten und Sekundenuhr sowie auf der Berechnung mit eigenen Rechenmethoden. Unübertroffen ist auch die Genauigkeit der verschiedenen Ablesemöglichkeiten astronomischer Daten mittels drei verschiedenen Koordinatensystemen in der Vergangenheit und in der Zukunft.