IWC, CSEM und das Erbe von Jost Bürgi: Ein Symposium über die Uhrmacherei
Auch in diesem Jahr fanden sich Wissenschafter, Uhrmacher, Historiker und Interessierte im Kronensaal in Lichtensteig, der Heimat Bürgis, ein. Am Symposium haben wiederum 50 Personen teilgenommen. Dabei standen nicht nur Jost Bürgi und sein Erbe im Mittelpunkt, sondern auch spannende Beiträge von Experten, darunter Vertreter des CSEM und von IWC, die ihre Expertise zur Uhrmacherei teilten.
Das diesjährige Symposium widmete sich erneut dem aussergewöhnlichen Werk und Einfluss von Jost Bürgi (1552-1632) sowie seinem Umfeld. Im Fokus des diesjährigen Anlasses standen spannende Vorträge namhafter Experten aus der Uhrmacherei, aber auch aus den Bereichen Wissenschaft und Geschichte.
Von Bürgis Erbe bis zur Atomzeit: Fachvorträge zwischen Tradition und Innovation
Am Vormittag eröffnete Prof. Peter Ullrich von der Universität Koblenz mit einem Vortrag über Benjamin Bramer (1588-1652), den Ziehsohn Bürgis. Er schilderte, wie Bramer als Schüler Bürgis selbst bedeutende Beiträge zur technischen Anwendung der Mathematik leistete. Im Anschluss gab der renommierte Uhrmacher Miki Eleta faszinierende Einblicke in seine Arbeitsweise und erklärte, wie ihn grosse Meister - darunter auch Bürgi - zu seinen einzigartigen Uhren inspirierten.
Robert Cailliau, einer der Väter des Word Wide Web, sprach danach auf Englisch über die oft unterschätzte Bedeutung der Verge-and-Foliot-Maschinen vor der Erfindung der Pendeluhr und präsentierte aktuelle Forschungsergebnisse.
Am Nachmittag beleuchtete Peter Plassmeyer, Direktor des Mathematisch-Physikalischen Salons in Dresden, die Verbreitung der Horizontalen Tischuhr im 16. und 17. Jahrhundert - eine Bauform, die auch Bürgi perfektionierte. Danach zeichnete David Seyffer von IWC Schaffhausen den Wandel der mechanischen Uhr vom Gebrauchsgegenstand zum Luxusgut nach, insbesondere in der Zeit der Quarzkrise.
Zum Abschluss präsentierte Steve Lecomte vom CSEM Neuenburg die neueste Generation von Atomuhren, die auf Quantenprinzipien beruhen, und zeigte auf, wie wichtig diese Technologie heute für Kommunikation, Navigation und Finanztransaktionen ist.
Das Symposium konnte sowohl vor Ort in der inspirierenden Kulisse von Bürgis Geburtsstadt als auch online live verfolgt werden. Es wurde ermöglicht durch die Unterstützung zahlreicher Partner und das grosse Engagement des Vereins Jost Bürgi Forum.