Jost Bürgi – ein Vorläufer des dualen Bildungswegs

Jost Bürgi das Universaltalent hat nie eine höhere Schule besucht und trotzdem war er äusserst erfolgreich. In Lichtensteig lernte er das Silberschmiedehandwerk, zog weiter und absolvierte in Winterthur oder Schaffhausen eine Uhrenmacherausbildung. Anschliessend ging es weiter querdurch Europa, wo er nach und nach das Rüstzeug erwarb für seine genialen Erfindungen. Dank seiner Genialität schafft er es an die besten Adressen in Europa.

 

Mit seinem Werdegang deckte er schon früh das Potential des dualen Bildungswegs auf. Während seiner Tätigkeiten wurden ihm durch seine Meister die fachlichen Fähigkeiten, Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt. Diese nutzte er geschickt. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen fehlender höherer Schulbildung schaffte er ein unglaubliches Lebenswerk und ist ein Vorbild für die heutige Jugend.

 

Dieses Lernen «on the Job» oder eben die Berufslehre ist heute einer der grossen Erfolgs­faktoren für den wirtschaftlichen Erfolg und die Innovationskraft der Schweiz. In den vielen kleineren und mittleren Betrieben verstreut über das ganze Land erwerben die Jugendlichen die notwendigen Fähig­keiten und Fertigkeiten. Durch das durchlässige Bildungsmodell ist es nachher möglich, die praktischen Erfahrungen an den Fachhochschulen weiter zu vertiefen. Dieses Wissen fliesst wieder zurück in die Wirtschaft. Dies ist ein hervorragendes Instrument für den Wissenstransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Der duale Bildungsweg stellt ferner sicher, dass diejenigen Fachkräfte ausgebildet werden, die in der Wirtschaft tatsächlich benötigt werden. Abweichun­gen zwischen Bedarf und vermittelten Inhalten werden rasch sichtbar und die Berufsfelder können laufend weiter­entwickelt werden.

 

Heute stehen die Berufslehren allen Jugend­lichen offen, sorgen für ein grosse Chancengerechtigkeit und tiefe Jugendarbeitslosigkeit. Mit der Digitalisierung werden die Anforderun­gen an die Lernenden aber in den nächsten Jahren massiv steigen. Immer mehr geringqualifizierte Jobs ver­schwin­den gleich­zeitig. Es ist auch künftig sicherzustellen, dass die Chancengleichheit gewahrt bleibt und alle die Möglichkeit haben eine zukunftsfähige Ausbildung zu absolvieren. Das duale Modell eignet sich dafür bestens. Nicht umsonst interessieren sich Regierungen aus der ganzen Welt dafür. Der Besuch von Bundesrat Johann Schneider-Ammann in den USA Ende 2018 bei Ivanka Trump zeigte dies eindrücklich.

 

Die anstehenden Herausforderungen gilt es anzunehmen, damit gewährleistet ist, dass nicht nur Ausnahme­talente wie Jost Bürgi den Weg schaffen von Lichtensteig an die besten Adressen der Welt.

 

Mathias Müller, Stadtpräsident und Kantonsrat, Lichtensteig

 

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